Der erste Sensenkurs der Heimatfreunde

Am 28.06.25 um 8:30 Uhr fand der erste Sensenkurs, organisiert von den Natur und Heimatfreunden, am Gut Stockborn in Burkau bei bestem Sensenwetter statt. Es kamen 22 Interessierte mit mehr oder weniger Erfahrung im Umgang mit der Sense und zum Teil mit eigener Sense. Für die Teilnehmer sollte es ein unterhaltsamer und kurzweiliger Vormittag werden, von dem auch die alten Sensenhasen noch was mitnehmen konnten. Geleitet wurde der Kurs von Klaus-Dieter Müller aus Uhsmannsdorf, der eine gewisse Aufgeregtheit bei einer so großen Gruppe von Interessierten nicht verbergen konnte. Der Kurs begann nicht auf der Wiese, sondern auf Asphalt auf dem Hinterhofweg. Herr Müller belehrte uns als erstes zum wichtigen Thema Arbeitsschutz. Dann erläuterte er alle Winkel und Bögen, die es beim fachgerechten Mähen zu beachten gilt. Einfach Lossensen ist weder für die Sense, die Wiese, noch für den Rücken des „Sensenmannes“ gut. Mit diesem Wissen ging es auf die Wiese, wo Herr Müller noch mal gefordert war. Der Satz seines Großvaters: „Sie oack hi, da sieckst wie‘s gieht“ reichte bei uns nicht. Die von den Teilnehmern mitgebrachten, oft über viele Jahre selbst angeeigneten Bewegungsabläufe, gepaart mit stumpfen Sensen bedurften erheblicher Korrekturen vom Sensenfachmann. Mit den vom Meister mitgebrachten und gedengelten Sensen aus Russenstahl, sowie wichtigen Hinweisen, was die Körper- und Sensenhaltung betrifft, stellten sich jedoch bei jedem Teilnehmer schnell deutliche Fortschritte ein. Wer gerade nicht am Sensen war, unterhielt sich mit anderen Teilnehmern in entspannter Atmosphäre. Der dritte Teil der Veranstaltung galt dem Dengeln und Schärfen von Sensen und war aus meiner Sicht der interessanteste und unterhaltsamste Teil. Die anfängliche Aufgeregtheit war abgelegt und Herr Müller steuerte so manch lustige Anekdote aus seinem Leben dem Wissenswerten bei. Die alten trapezförmigen Wetzsteine aus DDR-Zeiten nennt der Fachmann „Sensentod“, weil sie zu grob sind und zu viel Material beim Wetzen wegnehmen. Was es beim Dengeln zu beachten gilt, haben wir gelernt. Das Gelernte umzusetzen, wird noch einiger Stunden im Winter auf dem Dengelbock bedürfen. Am Ende einer schönen von den Natur-und Heimatfreunden Burkau organisierten Veranstaltung wechselten noch einige Wetzsteine und auch Russensensen den Besitzer. Und: „Wer de Sens köft nah de Klang und de Fru nah de Gesang, der ist betrog‘n sein Leben lang.“ Rico Jeschke