und berichtet von der Festveranstaltung am 10.8.2024
Hallo miteinander,
ja, ich bins. Sicher kennen mich noch viele unter euch. Für alle anderen will ich mich kurz vorstellen. Man nennt mich das ,,Käberchen“. Ich bin ein kleiner Kobold und Hausgeist, der gerne überall herumbiddelt, neugierig ist, den Fleißigen hilft, gern einen Schabernack macht und auch mal herumpoltern kann, wenn es denn sein muss. Im April 2008 war ich das erste Mal bei Euch, seitdem eigentlich ständig im Dorfe unterwegs. In fast jedem Blättl konntet Ihr von mir lesen - so um die 60 Beiträge! Die vergangenen Jahre habe ich bei meiner Tante in Neusalza-Spremberg zugebracht. Da gings mir sehre gut. Aber irgendwie drang die Kunde zu mir durch, dass die Burkauer Natur- und Heimatfreunde ihren 70. Geburtstag feiern wollen. Das ist doch ein guter Grund, dachte ich, meiner alten Heimat mal wieder einen Besuch abzustatten. Und so machte ich mich auf den Weg, um pünktlich am 10. August, 15.00 Uhr im Burkauer Bürgerhaus dzu sein. Ich war auch schon ein bissel eher da. Da ich die Gabe habe unsichtbar zu sein, hat es auch keiner bemerkt.
Das Bürgerhaus hatten fleißige Hände wunderschön vorbereitet. Die Tische waren festlich eingedeckt. Ganz besonders hatten es mir ja die Tafeln mit den vielen alten und neuen Fotos angetan. Wen und was ich da alles so entdeckt habe….
Schließlich habe ich es mir auf dem Zapfhahn der Theke so richtig gemütlich gemacht. Von dort hat man einfach den besten Überblick. So um die 70 Personen hatten sich eingefunden und fast alle Plätze waren belegt. Dann ging`s los. Schöne Klaviermusik erklang. Anja Gebhardt-Varga eröffnete die Feierstunde und führte mit ihrer natürlichen und fröhlichen Art herzerfrischend durchs Programm. Zuerst wurde ein Lied angestimmt. Ach, wie mich das gefreut hat. Alle miteinander sangen das Lied der Natur- und Heimatfreunde, welches von Karl- Heinz Polensky stammt. Das ist ein richtiger Ohrwurm, denn es ging mir noch viele Tage im Koppe rum. Auch andere Burkauer Vereine hatten sich zur Feierstunde eingefunden, Vertreter der Burkauer Feuerwehr, des Geflügelvereins, der Volkssolidarität und auch vom Gemischten Chor. Der gratulierte ganz zünftig auf musikalische Art und Weise. Nachdem die Vereinsvorsitzende Martine Wolf, das war ein neues Gesicht für mich, in ihrem Vortrag einen Rückblick auf die Vereinsgeschichte und liebgewonnene Traditionen gemacht hatte, begann die Gratulationsrunde zu der sich auch Heimatvereine umliegender Dörfer beteiligten, so z.B. aus Bretnig-Hauswalde, aus Schmölln-Putzkau oder aus Demitz-Thumitz. Das ist doch schön, dachte ich, wenn man nicht nur sein eigenes Süppchen kocht, sondern auch mal so guckt, was andere machen. Oder man macht mal was gemeinsam. Sogar aus Bautzen waren Gäste angereist, nämlich vom Lusatia-Verband. Das ist der Dachverband aller Oberlausitzer Heimat- und Naturverbände. Da musste ich doch gleich ein bissel genauer hinhören. Die Heimatfreunde in Burkau gehören mit ihren ca. 100 Mitgliedern zu den zahlenmäßig größten Vereinen. Da könnt ihr wirklich stolz sein. Und Nachwuchs ist ja auch da, denn ich habe unter den Anwesenden auch 2 Jungs aus den Zippelwiesen entdeckt.
Im Anschluss an die vielen Glückwünsche wurden verdienstvolle Mitglieder geehrt. Ja, das haben sie sich wirklich verdient. Und schön, dass man da auch an die gedacht hat, die schon viele, viele Jahre den Verein unterstützen, ob beim Kuchen backen, Semmeln schmieren, Kaffee kochen, Bratwürste grillen, Buden aufbauen, Bastelideen ausdenken, Heimatkalender kreieren, Fotos machen, Frösche retten und tausend andere Sachen. Ja, so ein Verein lebt von und mit seinen Mitgliedern. Und glaubt mersch, die machen das alles mit Herzblut. Ich hab dolle mitgeklatscht.
Natürlich war unter den Gästen auch der Burkauer Bürgermeister Sebastian Hein. Er hatte ein sehr originelles Geschenk mitgebracht, ein Exemplar des Baumes von 2024. Leider wusste von den Anwesenden niemand, um welche Art es sich da handelt. Ich hab‘s auch nicht gewusst. Also, der Baum des Jahres 2024 ist die Mehlbeere. Das ist ein Zierbaum, welcher an Rändern von Wäldern vorkommt und viel Licht braucht. Auf alle Fälle war der Baum schon so groß, dass er gar ne ins Bürgerhaus passte. Ich bin ja gespannt, wo der Baum seinen zukünftigen Platz finden wird. In seiner Rede erinnerte der Bürgermeister an die legendären Ortsspaziergänge sowie an eines der verdienstvollsten Mitglieder und auch Mitbegründer der Natur- und Heimatfreunde, Horst Gersdorf. Er las uns den Brief vor, welchen Horst Gersdorf anlässlich seiner Ehrenbürgerverleihung an die Gemeinde Burkau geschrieben hat.
Aber, mein lieber Bürgermeister…, die Oberlausitzer Mundart musste noch ein bissel üben oder mal mit Bielich Hans reden, der ist ein Profi in der Sache.
Ich hab glei mal bissel nachgeschaut, denn ich wollte schon wissen, welcher Spruch von Herbert Andert, einem Bewahrer der Oberlausitzer Sprache, Mundartdichter und Heimatforscher, in Horst Gersdorfs Brief stand, nämlich der: ,,Wer feste a dr Heemte stitt
Und doderbei uffs Ganze sitt
Und oapackt, doaß
woas Ganzes wird,
doas senn Äberlausitzer
Wiech
s gehirrt“
Das, meine lieben Heimatfreunde triffts doch ziemlich genau. Und das kleine Organisationsteam hat doch in diesem Sinne eine wunderschöne Geburtstagsfeier gestaltet. Alle haben sich wohlgefühlt, es gab natürlich auch noch leckeren Kuchen, Kaffee und das ein oder andere kühle Getränk. Es wurde gebabelt und gelacht und sich an schöne Erlebnisse erinnert. Alt und Jung waren zusammen, das hat mich besonders gefreut.
Ich freue mich jetzt auf die Feier am nächsten Samstag. Da sitz ich bestimmt auch wieder auf dem Zapfhahn an der Theke.
Und wer weiß, vielleicht bleibe ich auch noch ein bissel länger in Burkau und biddel mal wieder die Hinterhofwege rauf und runter und gucke, was sich so in den letzten Jahren verändert hat.
Das meint das Käberchen